Batterie austauschen

 
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bei Geldspielern, Unterhaltern, Flippern, Videospielen, usw.




Warum?

In jedem elektronischen Automaten steckt irgendwo mindestens eine Batterie. Ohne diese Batterie würden die Speicherchips des Gerätes bei jedem Ausschalten die dort gespeicherten Informationen verlieren.

Bei Geldspielgeräten und Unterhaltern bestehen diese Informationen im wesentlichen aus statistischen Daten, z.B. zur Abrechnung und zur Vorlage beim Finanzamt. Aber auch die Geld-/Sonderspiele-Zähler- und die Bonusstände beim letzten Ausschalten des Gerätes bleiben dadurch erhalten. Bei Flippern und Videospielen werden dort z.B. auch die Einstellungen und die High-Scores gespeichert.

Batterien und Akkus altern aber. Sie verlieren dabei nicht nur ihre Energie, sondern laufen irgendwann auch aus, d.h. die Batteriesäure läuft dann in das Gerät. Die Hersteller möchten Kosten sparen und bauen die Batterie leider fast immer direkt in die Elektronik ein. Dies hat zur Folge, daß auslaufende Säure sehr oft die Elektronik zerstört. Derartige Schäden sind meist nur mit hohem Aufwand zu reparieren.

Im Betrieb erkennt die Elektronik eine leere Batterie und meldet dies durch eine Fehlermeldung. Bei ADP-Automaten wird dann z.B. FOUL F 1n / F In angezeigt, bei NSM kommt ein Fehler E Cb / C6. Oft stellen die Geräte dann auch den Betrieb ein. Es hilft dann nur ein Austausch der Batterie.

Bei neueren Geräten mit "Datenbank" statt "Spielmodul" kann man dies NICHT selber machen, da dabei, soweit ich gelesen habe, das Betriebsprogramm gelöscht würde und damit der Automat unbrauchbar wird. Erfahrungen hierzu liegen mir nicht vor.

Bei eingelagerten Geräten erkennt man eine leere Batterie leider nicht. Ein Gerät, das mehrere Jahre auf dem Dachboden verbracht hat, ist daher dann mit hoher Wahrscheinlichkeit defekt. Um dem Vorzubeugen sollte man vor dem Einlagern die Batterie aus dem Gerät entfernen.

Stand: 14.03.2016

Wo?

Um die Batterie auszutauschen muß man sie erst einmal finden. Das ist manchmal garnicht so einfach, da es Batterien in den verschiedensten Bauformen gibt. Eine kleine Auswahl verschiedener in Automaten verbauter Batterien und Accus zeigt das Bild oben.

Dann gilt es noch herauszufinden, ob es sich dabei wirklich um eine Batterie handelt oder um einen Accu (wiederaufladbare Batterie): Genaue Batteriebezeichnung aufschreiben und danach im Internet suchen. Im Bild oben ist z.B. nur die Rote eine Batterie, alle anderen sind Accus.

Dann gibt es noch Batterien, die als solche garnicht zu erkennen sind, da sie zusammen mit einem Speicherchip und anderen Bauteilen in ein Gehäuse eingebaut sind. Das sieht dann z.B. so aus wie in dem folgenden Bild:



Diese Bausteine nennen sich z.B. TimekeeperRam (mit eingebauter Uhr) oder ZeropowerRAM (ohne Uhr).

Austausch

Bei Batterien/Accus mit nur 2 Beinen gestaltet sich der Austausch relativ einfach:
  • Merken/Markieren wo +Plus ist!!!
  • alte Batterie/Accu auslöten
  • neue Batterie/Accu (richtig herum, +Plus und -Minus beachten) anlöten. Ich befestige dabei die Batterie immer außerhalb der Elektronik und verbinde sie über zwei lange Drähte mit der Platine. Sollte diese Batterie dann später auslaufen, wird die Elektronik dann nicht beschädigt.
Statt der ursprünglichen Spezialbatterie kann man auch andere Typen verwenden. Wichtig ist dabei nur, daß die Spannung gleich oder sehr ähnlich ist. Statt einer 3,6V Batterie geht z.B. auch ein Batteriepack mit 2 Mignons (2 x 1,5V = 3V).
Viele Bally-Gerte haben z.B. nur eine Knopfzelle mit 3V, da könnte man dann so verfahren.

Auch einen Accu kann man durch ein Batteriepack ersetzen. Dazu muß aber in die +Plus Leitung eine Diode zwischengelötet werden (1N4148 oder ähnlich, die Spitze/Markierung der Diode zeigt dann von +Plus weg, d.h. zum Board). Beim Berechnen der Spannung muß man für die Diode einen Verlust von ca. 0,7V ansetzen. D.h. wenn ich einen 3,3V-Accu ersetzen möchte , brauche ich eine Batterie mit ca. 4V, d.h. z.B. ein Batteriepack mit 3 Mignons (=4,5V).

Betteriepacks haben den Vorteil, daß man sie gut außerhalb der Elektronik montieren kann, und auch keine Gefahr besteht, daß die Kontakte mit anderen Teilen des Gerätes in Berührung kommen.

Für Bergmann-Crown-Geräte finden Sie weitere Informationen hier auf dieser Site bei der Beschreibung der jeweiligen Technik unter dem Punkt "Wartung".


Bei in IC-Gehäuse verbaute Batterien ist der Austausch schwieriger. Um dort die Batterie zu wechseln, muß daß IC-Gehäuse aufgefräst werden oder der gesamte Baustein getauscht werden.

Leider sind diese Bausteine meist nicht gesockelt, sondern fest in die Platine eingelötet. Um sie zu tauschen müßte man dann die vielen Beine ablöten, was nicht einfach ist, und oft weitere Schäden verursacht. Außerdem müßte man das ja alle paar Jahr wieder machen, wenn auch diese Batterie leer ist.

Ich bevorzuge daher den Austausch durch Auffräsen. Ein Risiko besteht dabei nicht: Selbst wenn man den Baustein dabei zerstört macht das nichts, weil kaputt ist er ja schon durch die leere Batterie. D.h. schlimmstenfalls muß man ihn dann doch tauschen.

Zum Auffräsen benötigt man ein geeignetes Fräs-Werkzeug, z.B. einen Dremel. Ich wüßte nicht, wie man das ohne so ein Gerät hinbekommen sollte.

Im folgenden ist das Auffräsen für die bei ADP-68000 eingesetzten Timekeeper- und Zeropower-RAM (M48T08/M48Z08) beschrieben. Auch NSM setzt wohl gleiche oder ähnliche Bauteile (MK48T12) ein. Die Batterie befindet sich hier in der rechten oberen Hälfte des Gehäuses. Bei anderen Typen sollte man vorher an Hand von Datenblättern (z.B. aus dem Internet) feststellen, wo sich die Batterie befindet.


Um den Minuspol muß man sich nicht besonders kümmern, der liegt auch auf einem Bein des Chips, und man könnte ihn auch dort abgreifen. Den Pluspol nicht, den muß man "ausgraben". Leider ist von außen nicht erkennbar, ob der Pluspol oben oder unten an der Batterie liegt. Meine frühere Aussage an dieser Stelle, daß er sich immer unten befindet, ist FALSCH. Mittlerweile sind mir auch einige Timekeeper-RAMS auf den Tisch gekommen, wo plus oben ist (MK48T08B). Um sicher zu gehen, grabe ich deshalb die Batterie jedesmal komplett vorsichtig so aus, daß beide Anschlüsse erhalten bleiben. Plus und Minus sind an der Batterie festgelötet. Beim "Timekeeper"-RAM ist zu beachten, daß die linke obere Hälfte dabei nicht beschädigt wird: Sie enthält einen Quartz, und der wird unverändert benötigt.

Freifräsen der Batterie:
  • Mit einer kleinen Trennscheibe das IC in der Mitte einritzen, ca. 1-2mm tief
  • ebenso den rechten Teil des Gehäuses oben außenherum leicht einritzen, so daß man die rechte Hälfte des Deckels abhebeln kann
  • Dann mit einem Schleifwerkzeug langsam das Innenleben rechts abtragen, bis die Batterie frei liegt. Vorsicht an der rechten Seite bei den Anschlüssen!
  • Die Laschen an der Batterie vorsichtig abhebeln. Sie werden benötigt, um dort später die neue Batterie anzulöten. Gut geht es nach meiner Erfahrung, wenn man zunächst die obere Lasche auf der Betterie von links vorsichtig mit einem Messer abhebelt. Dann die Batterie z.B. mit einem Schraubendreher von rechts (!) vorsichtig und langsam heraushebeln. Dabei löst sich die untere Lasche und bleibt vollständig erhalten.
  • Die alte Batterie durchmessen, meist hat die noch einige MilliVolt, daran kann man dann erkennen, wo + und wo - ist.
  • Neue Batterie (richtig herum, +Plus und -Minus beachten) anlöten. Die hier oben genannten Timekeeper haben alle eine 3V-Batterie eingebaut. Statt dessen kann man z.B. auch ein Batteriepack mit 2 Mignon-Batterien nehmen, das macht einen ev. späteren erneuten Austausch dann auch einfacher.
    Ich befestige dabei die Batterie immer außerhalb der Elektronik und verbinde sie über zwei lange Drähte mit der Platine. Sollte diese Batterie dann später auslaufen, wird die Elektronik dann nicht beschädigt.
    Ich hatte einmal eine neue Batterie versehentlich falsch herum (+ und - vertauscht) angelötet. Das habe ich dann kurze Zeit später im Gerät daran gemerkt, daß der Timekeeper-Baustein heiß wurde. Das war auch noch auf der Unterseite der Platine zu fühlen. Also: Wenn +/- unklar ist, nach dem Einbau sicherheitshalber prüfen, ob da irgendetwas nach kurzer Zeit warm wird, das wäre dann nicht normal.

Danach...

Bei Bergmann/Crown-Geräten bis Baujahr ca. 2001 (ohne Spielmodul) läuft der Automat nach dem Anschalten dann sofort wieder.
Der Vollständigkeit halber sollte man dann noch das Gerät in den "Werksauslieferungszustand" versetzen.
Bei neueren Crowns gibt es hierzu ein Serviceprogramm, das man über die IFC aufrufen kann. Je nach Gerätetyp kann man dort auch das Datum stellen und kontrollieren, ob die Fehlerzähler alle 0 sind.
Bei älteren Crown sollte man über die entsprechende Drehschalterstellung alle 32 Fehlerzähler alle auf 0 setzen und die Röhren auf "voll" stellen.

Bei Bergmann/Crown-Geräten ab Baujahr ca. 2002 (mit Spielmodul) besteht danach das Problem, dass das Datum falsch gesetzt ist. Details dazu siehe Batterie tauschen bei Bergmann Technik ab ca. 2000

Bei Bally Wulff-Geräten mit Technik 2000 kann/sollte man nach Batteriewechsel alle Zähler usw. auf Werkseinstellungen setzen:
Bei offener Tür einmal bei offener Tür bei der Kasse / am Druckerkanschluß den kleinen nach hinten versetzten Taster drücken.
Dann Im Menü bei "Platzanpassung" "Neuaufstellung" wählen und START-Taste drücken.

Bei ADP/Merkur/Stella zeigt das Gerät auch nach dem Wechsel weiterhin "FOUL F In" und muß noch einmal initialisert / resettet werden. Das Initialisieren kann mit einer Servicetastur erfolgen, aber auch durch einmaliges Überbrücken einzelner Pins am Servicetastatur-Anschluß.

Bei neueren ADPs mit Profitech 3000 (blaue Blechkiste) und "Spielmodul" müssen dazu einmal am Servicetastatur-Anschluß die Pins 4 und 5 verbunden werden. Wenn der Service-Anschluß so liegt wie im folgenden Bild, dann ist 1 unten und 6 oben. D.h. dann müssen der 2. und der 3. Pin von oben gebrückt werden. Das geht z.B. vorsichtig mit einem schmalen Schraubendreher. Danach ist das gerät wieder Spielbereit.


Wahrscheinlich, aber da bin ich mir nicht mehr ganz sicher, muß das Gerät dazu im normalen Spielmodus sein, sonst funktioniert das nicht. D.h. Das Gerät anschalten, Tür öffnen und die Türschalter ziehen und warten, bis die Selbsttests beendet sind und vorne wieder F IN steht. Dann einmal die Kontakte brücken.

Bei älteren ADPs mit der weißen Blechkiste sieht der Serviceanschluß so aus:


Dort müssen zum Initialisieren die Pins 7, 14 und 20 einmal verbunden werden, und zwar erst nach durchlaufener Startphase des Automaten. Dazu bastelt man sich am Besten einen geeigneten Stecker. Ich habe dazu ein altes PC-IDE-Festplattenkabel genommen, abgeschnitten, und die entspr. Adern dort verbunden:


Ein Vorteil dieses zweireihigen Steckers ist, daß man ihn, durch die Plastikführung im Automaten, nicht falsch-herum = falsch-gebrückt aufstecken kann. Damit der Stecker im Gerät paßt, muß man die seitlichen Plastikteile des Festplatten-Steckers abknipsen, bis das so aussieht wie im Bild.
Zum Initialisieren muß das Gerät im normalen Spielmodus sein. D.h. Das Gerät anschalten, Tür öffnen und die Türschalter ziehen und warten, bis die Selbsttests beendet sind und vorne wieder F IN steht. Dann einmal den Stecker aufstecken. Es ertönt dann ein Quittungssignal, und der Automat ist wieder Spielbereit.

Stand: 06.09.20
(C)2002-2024 Wolf-R. Bärsch
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(Wenn die Informationen dieser Seite für Sie irgendwann hilfreich sein könnten, sollten Sie sich diese Seite z.B. als PDF drucken/speichern. Es gab in der Vergangenheit schon diverse sehr gute Automatenseiten im Netz, die dann plötzlich ohne Vorankündigung eingestellt wurden und deren Inhalte damit für uns verloren sind. Das könnte mit meiner Seite natürlich auch jederzeit geschehen.)