Bergmann-Technik Z80-1 spezial:(ca. um 1980)
WELTRON ROULETTE

 
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In diesem Artikel geht es ausschließlich um das Bergmann Weltron Roulette mit Klappe innen im Rahmen:  (Bild klicken für großeres Bild)



Die Firma Bergmann hat ja parallel zu den Geldspielautomaten immer auch Casinogeräte gebaut, neben Slots auch kleine Roulette-Automaten. Die gab es daher über die Jahre zu jeder Technik in teilweise mehreren Ausführungen.
Man erkennt die verwendete Technik oft schon an der Gehäuse-Art. Hier einige Beispiele:

D.h. um diese 5 Geräte hier geht es in diesem Artikel NICHT, die haben eine andere Technik/Platinen: Von links nach rechts: Zweimal „Technik 2000“, zweimal „Technik 1984“, einmal das "Mini Roulette" in „Technik 1980“



Eventuell helfen bei diesen Geräten aber meine Seiten zu Technik 2000, Technik 1984 oder Technik 1980, auch wenn einige der verwendeten Platinen im Detail sicher unterschiedlich sind.
Das "Mini-Roulette" hat eine andere Variante der „Technik 1980“ und andere Platinen als hier im Folgenden beschrieben. Die Schaltungen könnten aber ähnlich sein.

Stand: 13.02.2024

Hier nun also zu den Bergmann Weltron Roulette mit Klappe innen im Rahmen:

(Wenn die Informationen dieser Seite für Sie irgendwann hilfreich sein könnten, sollten Sie sich diese Seite z.B. als PDF drucken/speichern. Bilder und Tabellen in Originalgröße können Sie sich dazu in hier in dieser ZIP-Datei zusätzlich herunterladen.
Es gab in der Vergangenheit schon diverse sehr gute Automatenseiten im Netz, die dann plötzlich ohne Vorankündigung eingestellt wurden und deren Inhalte damit für uns verloren sind. Das könnte mit meiner Seite natürlich auch jederzeit geschehen.)

Wie ich auf Bildern im Netz gesehen habe, gibt es dieses Weltron Roulette auch mit nur einem Kredit-Display und einem nachträglich verbauten elektronischen Münzprüfer.

Ich beschreibe hier aber nur das Weltron Roulette mit 2 Displays und mechanischem MP, da ich ja nur so ein Gerät hier stehen habe.

Spielablauf:

Ein Spiel kostet eine Münze. Bei meinem Gerät wurde im Original mit 2DM-Münzen gespielt, ich habe das für mich umgebaut auf 20cent-Münzen. Es ist nur eine Sorte Münzen möglich.

Man kann beliebig viele Münzen einwerfen, die werden im „Kredit“-Display dann angezeigt. Mit den Tasten 1, 2, 4 und/oder 8 setzt man diese Anzahl Münzen auf eines der Felder unten. Die Zahlen werden addiert, d.h. wenn in einem Feld 1+2+8 gedrückt wurden ist der Einsatz 11-fach für dieses Feld. Maximal kann der Einsatz somit 15 Münzen pro Feld sein. Der Einsatz wird im Kredit-Display sofort abgezogen, so dass dort immer nur der noch einsetzbare Betrag erscheint.

Die Start-Taste startet das Spiel. Statt Kugel läuft ein beleuchtetes Feld im Roulette-Kessel im Kreis, zunächst schneller, wird dann immer langsamer und bleibt zufällig auf einer Zahl stehen.
Hatte man auf die Zahl gesetzt, erhält man den 12-fachen Einsatz.
Richtig gesetztes "rot/schwarz" und/oder "oben/unten" gewinnt jeweils den doppelten Einsatz.

Der Gewinn des Spieles wird im linken „Gewinn“-Display angezeigt und dann auf den „Kredit“ übertragen.
Die gesetzten Felder bleiben für das nächste Spiel erhalten, so dass man nicht immer wieder neu setzen muss.
Die „Korrektur“-Taste löscht die gesetzten Felder. "Auszahlung" zahlt den Kredit über den Hopper aus.

Technik:

Da es zu diesen Geräten derzeit keine Unterlagen gibt, weder seitens des Herstellers noch bisher irgendwo im Netz, beschreibe ich im Folgenden meine Erkenntnisse zu allen Platinen möglichst detailliert. Viele Skizzen stammen aus meiner Analyse des Automaten als er noch defekt war und nicht lief. Sie sind nicht besonders hübsch, aber vermutlich besser als nichts.

Die Kasse ist in der Schublade unterhalb des Tastenfeldes, 2 Schlösser links und rechts und kann separat hervorgezogen werden.

Die Technik befindet sich im Gehäuse hinter dem Tastenfeld, dass nach oben hin aufgeklappt werden kann (3 weitere Schlösser)

CPU- und Netzteil-Platinen sind dort an der Rückwand auf einem gemeinsamen Blech montiert. Von dort gehen zahlreiche Kabel zu den verschiedenen weiteren Platinen.

Sicherheitshinweise: Mehrere Teile im Gerät stehen im Betrieb unter 220V (s.o.)! Reparaturen an spannungsführenden Teilen sollten nur durch den Fachmann erfolgen. Ziehen Sie vor jedem Öffnen des Gerätes den Stecker aus der Steckdose. Prüfen Sie nach jedem Eingriff in das Gerät und bevor Sie es berühren ob Gehäuseteile unter Spannung stehen. Das Gerät darf nur verwendet werden an Steckdosen die mit Schutzleiter versehen sind! Alle Metallteile im Gerät müssen mit dem Schutzleiter verbunden sein! Verwenden Sie zusätzlich einen FI-Schutzschalter, die sind z.B. auch als Zwischenstecker für die Steckdose erhältlich und deutlich billiger als Ihre Beerdigung.

Einschalten des Gerätes:

Beim Einstecken des Netzsteckers gehen die beiden Displays an und zeigen „Gewinn“ 000 und „Kredit“ 0 (bzw. nicht ausgezahlte Münzen beim letzten Abschalten). Eine Sekunde später klackt die Münzfreigabe am Münzprüfer und gibt damit den Einwurf frei. Wenn der Hopper nicht voll ist, klackt gleichzeitig auch die Münzumlenkung „Hopper-statt-Kasse“. 
Spielt man dann nicht am Gerät, beginnt nach einigen Sekunden im Kessel ein leuchtendes Feld im Kreis zu laufen als „Pausenspiel“.

Es gibt keine Testprogramme beim Start und auch keine sonstigen Fehlerhinweise bei Problemen. Grund dafür ist, dass das Gerät technisch schlicht fast nichts prüfen kann beim Einschalten. So darf der Hopper leer sein oder sogar ganz fehlen. Auch der Akku kann leer oder ausgebaut sein und auch abgezogene Display- oder Kessel-Platinen werden nicht bemerkt.
(Einzig die Münzlichtschranke könnte geprüft werden und ggf. eine dort klemmende Münze dann als Fehlercode angezeigt werden(?). Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.)

CPU-Platine:

Da durch die vielen Tasten deutlich mehr Eingabeleitungen benötigt werden, war die CPU aus den Crown-Geldspielgeräten hier nicht geeignet und es wird hier eine andere, aber in Teilen sehr ähnliche Schaltung / Platine eingesetzt.  (Bild klicken für großeres Bild)

Die IC-Nummern habe ich frei vergeben.


(Die dicken Drahtbrücken rechts sind original, die Brücken links musste ich einlöten, da Leiterbahnen beim Auslöten defekter Sockel beschädigt wurden.)

Im linken oberen Teil sieht man die beiden (5501- oder) 5101-RAMs, rechts daneben ein dickes 2532-EPROM. Direkt unter dem EPROM ist die Z80-CPU. Rechts neben dem EPROM liegt quer eine Z80-PIO.
Die RAMs sind leider sehr empfindlich auf statische Einflüsse und können beim Berühren der Beine beim Herausnehmen oder durch defekte andere Komponenten auf dem Board leicht zerstört werden.
Im "normalen" Elektronikhandel gibt es diese RAMs in der Regel nicht mehr zu kaufen, in verschiedenen Internet-Shops sind sie aber noch verfügbar. Sie werden z.B. auch für älteren elektronischen Flippergeräten gelegentlich noch benötigt.

2532-EPROMs haben sich seinerzeit nicht durchgesetzt und kurze Zeit später wurden praktisch nur noch 27xx-EPROMs verwendet. Die Pin-Belegung ist unterschiedlich: beim Einsetzen eines 2532 in ein Gerät, welches nur die üblichen 2732 unterstützt, könnte das 2532 zerstört werden. 
Dies könnte auch schon beim Auslesen in einem ungeeigneten EPROM-Brenner geschehen. Mein Batronix kann z.B. keine 2532 auslesen, deshalb musste ich dafür einen Adapter „2532 zu 2732“ verwenden. Damit ging das Auslesen dann aber problemlos.
Umgekehrt braucht man einen Adapter „2732 zu 2532“, wenn man im Weltron ein 2732 EPROM oder EEPROM einsetzen möchte. Adapter/-platinen oder ein Platinenlayout gibt es im Internet.

Links unterhalb der beiden RAMs befand sich der Akku. Der war defekt und ich habe ihn durch ein ausgelagertes 3er-Mignon-Batteriepack mit Diode ersetzt. Die Diode 1N4148 befindet sich in der braunen Isolierung am roten Kabel, die „Spitze“ zeigt zum Board hin.

Die Bauteile unterhalb der RAMs sind die Takt- und die Reset-Schaltung mit dem Reset-Taster
Die Z80-CPU wird mit 1MHz getaktet, wie auch bei den Crown-GSGs dieser Zeit üblich. Die Takt- und Reset-Schaltungen sind dementsprechend sehr ähnlich und sehen in meinem Weltron so aus: (Bild klicken für großeres Bild)


links IC9 = 7404, rechts IC10 =7474

An verschiedenen Platinenbezeichnungen sieht man, dass mein Weltron von 1981 oder jünger ist. Dennoch wirkt die CPU-Schaltung in verschiedenen Teilen wie ein Vorläufer zu der GSG-„Technik 1980“, die ja ab 1979 verbaut wurde. Z.B. ist die Reset-Schaltung hier schlichter und in der Praxis nicht so zuverlässig, was wohl mit der herstellerseitigen Überbrückung von D4 etwas verbessert werden sollte. Das hat aber nicht ganz geklappt, mein Gerät muss ich oft zweimal anschalten bis es läuft.

Die Z80-PIO hat 16 frei programmierbare Ein- und/oder Ausgänge, die wie folgt verwendet werden:


Die Zahl rechts ist die PIO-Pin-Nummer. Das Bild ist Teil der Excel-Tabelle "CPU RAM EPROM PIO Pinbelegung der ICs.xlsx" aus der anliegenden Download-ZIP-Datei

Die ICs unterhalb der PIO sind die Steuer-ICs (4=02, 5=00) zum Ansprechen der RAM- oder EPROM- oder extern-ENABEL-Leitungen. Die Schaltung sieht so aus (nicht vollständig!):(Bild klicken für größeres Bild)




Die 74367 (IC 3,6-9) Busleitungstreiber schützen die CPU-Ausgänge oder schalten die Adressen und Daten zu Kessel oder Displays durch.

Die 367 haben 6 Ein- und 6 Ausgänge. Sind die Select-Leitungen des ICs auf High (5V), sind die Ausgänge offen. Bei Low (0V) werden die Eingänge auf die Ausgänge gelegt, d.h. dort sind dann 0V oder 5V wie an dem zugehörigen Eingang.
Dadurch kann man viele Ausgänge von 367-ICs direkt miteinander verbinden auf einen Eingang der CPU. Man muss aber sicherstellen, dass für eine Leitung immer nur bei einem 367 Select auf L ist. Dies geschieht normalerweise durch das 74154, das schaltet die Select für die 367. 

Ein Problem kann aber entstehen, wenn ein 367 teildefekt ist und einer oder mehrere Ausgänge auch ohne Select dann einen Pegel haben. Dann überlagert dieses Signal diese Leitung mit falschem Pegel. Bei so vielen 367 wie hier ist es dann aufwendig, den fehlerhaften herauszufinden. (Bei mir waren z.B. bei Erhalt des Gerätes 3 dieser ICs teildefekt und mussten getauscht werden.)

Die 367 haben 2 Select-Eingänge, einer ist für 4 Ausgänge zuständig, der zweite für die restlichen 2.

Insbesondere im rechten Teil der CPU-Platine wird so verfahren. 
Dort befindet sich die Abfrage der Spielfeld-Tasten und der 6 kleinen DIP-Schalter ganz rechts.
Von jeder Taste auf dem Spielfeld kommt eine Leitung auf den Steckern B oder C hier an.  Die sind in 4er-Gruppen verteilt über die 367-ICs (10,11,13,14,16-24). 
Die werden von der CPU dann nacheinander abgefragt um herauszubekommen, welche Taste gedrückt wurde. 

Dazu dient IC25 = 74154.
Das IC hat 4 Eingänge über die Binär eingestellt wird, welchen der 16 Ausgänge die CPU als L anschalten möchte. Normalerweise sind alle Ausgänge auf H, erst bei „Select“ am 154 geht der Ausgang dann solange auf L.
D.h. die CPU schaltet so nacheinander die Ausgänge vom 154 auf L. 
Der Ausgang des 154 schaltet jeweils das Select einer 4er-Gruppe bei den 367 auf L.
Damit liegen jeweils kurz die 4 Leitungen von diesen 4 Tastern auf D0-D3 und werden von der CPU ausgewertet ob gedrückt oder nicht.

Die 2 sonstigen ICs 12=00 und 15=00 steuern, was genau angesprochen werden soll: die Tastenabfrage, die Abfrage der Dip-Schalter rechts oder der Kessel.

Rechts unten gibt es auf der Platine noch einen Service-Taster (der direkt einen Nicht-Maskierbaren-Interrupt (NMI) an der CPU auslöst):
Damit startet man einen Service-Modus um die Lampen/Tasten zu testen oder den Hopper auf "voll" zu setzen:
- Nach drücken des Tasters gehen zunächst alle Tasten und Displays aus.
- Tastentest: eine Taste auf dem Spielfeld drücken.
  Die Lampe der Taste geht an und im Display erscheint der Code des Feldes.
  START drücken um eine weitere Taste zu testen.
- Hopper auf "voll" setzen: eine Taste auf dem Spielfeld drücken, dann AUSZAHLUNG, KORREKTUR und START drücken.
- Mit dem Reset-Taster geht es dann wieder in den Betrieb.

DIP-Schalter:

Die Funktion der 6 kleinen DIP-Schalter rechts ist leider nirgendwo beschrieben. Nach meinen bisherigen Forschungen haben sie folgende Funktion:

DIP4 auf ON und Reset-Taste = Kredit-Zähler löschen. Danach wieder auf OFF stellen!

DIP5 auf OFF = Leerzahlen des Hopper vermeiden: 
Sind mehr als 200 auf dem Kredit-Zähler, wird nur der Betrag über dem nächsten vollen 100er ausgezahlt. Danach blinkt der 100er-restbetrag auf dem Kredit-Zähler und die Aufsicht soll dann wohl das in Scheinen auszahlen, das Gerät öffnen und den Zähler mit DIP4 löschen. 
Z.B. bei einem Kredit von 588 werden nur 88 ausgezahlt und die restlichen 500 blinken.
DIP5 auf ON= Es werden immer alle Beträge über den Hopper ausgezahlt. 
Läuft der Hopper dabei leer, gibt es blinkend Fehler „222 222“. Nach Gerät Aus/An kann mit dem Restbetrag weitergespielt werden.

Immer gilt:
Ab einem Kredit-Zählerstand von 500 können keine weiteren Münzen eingeworfen werden.
Ab einem Kredit-Zählerstand von 700 wird die Auszahlung automatisch gestartet.

Da alle Lampen des Tastenfeldes Ihren Strom über die CPU-Platine erhalten, kommt da einiges zusammen und es stellte sich wohl heraus, dass die Masseverbindung vom Stecker-D/Reglerboard dafür nicht dick genug war. Dazu wurde dann nachträglich bei meinem Gerät eine Leitung zwischen CPU-Platine und Reglerboard direkt angelötet. Auf Bildern andere Geräte hat die im Kabel Stecker und Buchse und das Board kann damit weiterhin einfach herausgenommen werden ohne löten. Das habe ich bei mir auch so geändert.

Die Stecker auf der CPU-Platine:

Stecker A

geht zum Stecker O auf der Platine neben den Spielezählern. 
Dort gehen 3 PIO-Ausgänge zu den 3 Zählern.
Eine 4. Leitung kommt von dem Hopper-Schalter als Ader im Kabelkanal zu Stecker O und dann über A auf einen PIO-Eingang. 


Stecker B und C

gehen zum Tastenfeld.
Auf welche ICs auf der CPU welche Ader geht s. diese PDF-Tabelle
(Das ist ein Auszug aus meiner Tabelle "CPU 74367 74154 Stecker B C Belegung Verschaltung.xlsx", in der man die Spalten dann auch sortieren kann. Beide sind auch enthalten in der Download-ZIP-Datei

Stecker D zum Regler-Board:

Vorsicht: die Adern sind gemischt = nicht 1:1 verdrahtet!Z.B. geht die 5V-Versorgung beim Regler R auf Pin 14 heraus und bei der CPU D dann auf Pin 15 hinein usw.
D.h. man muss sich beim Abziehen unbedingt merken, welche Seite des kleinen Kabels auf der CPU in D steckt, und welche auf dem Regler in R.
Wenn man das falsch herum steckt, könnten Bauteile beschädigt werden durch Kurzschlüsse.



Auf dem Regler-Board kommt der dann so an:


Stecker E

geht auf Q am Roulette-Kessel:



Stecker F

steuert beide Displays an, fragt die die Münzlichtschranke ab und steuert auch die Umschaltung Hopper-Kasse:

F geht zu dem linken Display und dort auf ebenfalls F. 
Von dort geht ein Kabel S zu dem rechten Display auf ebenfalls FS.
Am rechten Display wiederum geht ein Kabel P zur Münzlichtschranken-Platine M, die auch die Umschaltung Hopper-Kasse macht.

Auf der CPU-Platine sieht die Belegung von F so aus:



220V-Versorgung / Service-Schlüsselschalter:

Arbeiten im Netzteil sollten grundsätzlich nur durch entsprechend ausgebildete Spezialisten erfolgen. Im Netzteil liegen die 220V aus der Steckdose an. Bei Fehlern besteht Lebensgefahr!
Sicherheitshinweise: Mehrere Teile im Gerät stehen im Betrieb unter 220V (s.o.)! Reparaturen an spannungsführenden Teilen sollten nur durch den Fachmann erfolgen. Ziehen Sie vor jedem Öffnen des Gerätes den Stecker aus der Steckdose. Prüfen Sie nach jedem Eingriff in das Gerät und bevor Sie es berühren ob Gehäuseteile unter Spannung stehen. Das Gerät darf nur verwendet werden an Steckdosen die mit Schutzleiter versehen sind! Alle Metallteile im Gerät müssen mit dem Schutzleiter verbunden sein! Verwenden Sie zusätzlich einen FI-Schutzschalter, die sind z.B. auch als Zwischenstecker für die Steckdose erhältlich und deutlich billiger als Ihre Beerdigung.

Die 220V-Leitung von außen geht erst nach innen rechts unten hinter den Münzkanal. Die Abdeckung dort kann man mit einer Schraube (ca. mittig) lösen.
Dort befindet sich ein Schüsselschalter. Damit kann der Strom von außen abgeschaltet werden. Ein Schlüssel dafür war bei meinem Gerät nicht dabei, der Schalter war aber AN =soweit OK / egal. 

Zusätzlich war dort beim Schlüsselschalter auch noch einer dieser fiesen langen 220V-Entstörfilter ("silberne Röhre"), die altersbedingt mittlerweile sehr gerne mit viel Qualm und auslaufender Vergußmasse kurzschließen.

Von dort geht das Stromkabel zurück zu der Steckdose-im-Gerät.

Von der Steckdose innen geht eine zweipolige Leitung ohne Schutzleiter zum Netzteil-Trafo. Und von dort auf Stecker „I“ auf der Regler-Platine.

Eine einzelne Schutzleiter-Ader ging von der Steckdose-im-Gerät nur zum Hopper.

Das fand ich alles nicht zeitgemäß und habe das bei mir daher umgebaut:

Das Kabel von außen geht jetzt bei mir direkt NUR direkt in die Steckdose-im-Gerät.
Von dort geht die Schutzleiter-Ader wie bisher zum Hopper. Eine weitere Schutzleiter-Ader geht in den Kabelkanälen zur Frontklappe oben an das Blech dort.

Am Netzteil hängt ein 3poliges Kabel mit Schuko-Stecker am anderen Ende. Der Schutzleiter ist am Netzteil mit dem Blechträger verbunden.
Im Betrieb muss damit bei mir nun der Schuko-Stecker immer in der Steckdose-im-Gerät stecken.

Trafo:

Die Trafo-Spulen liefern 5V, 11V und 40V Wechselspannung. Die 40V werden im Gerät aber gar nicht verwendet.

Der Trafo ist primärseitig (zu den 220V) mit 2 Sicherungen 2 AT abgesichert.

Zum Reglerboard hin gab es bei mir keine Sicherungen, die Trafo-Ausgänge waren dort direkt mit der Schaltung verbunden. Das ist nicht so schön, da durch Kurzschlüsse auf dem Reglerboard der Trafo beschädigt werden könnte. Das könnte z.B. durch einen altersbedingt defekten Kondensator oder Brückengleichrichter geschehen. 

Auf (leider schlechten) Bildern anderer Weltrons im Netz habe ich auch gesehen, dass dort am Trafo-Ausgang noch etwas hängt, was z.B. Sicherungen-im-Kabel sein könnten(?).

Daher habe ich bei mir auch 3 Sicherungen an den Trafo-Ausgängen nachgerüstet.


(Diese eher antike Sicherungsplatine hatte ich noch liegen, nicht hübsch, aber sie erfüllt Ihren Zweck)


(gelb-schwarz-rot unten links kommen aus den Trafo-Spulen heraus)

Crown-GSGs dieser Zeit nutzen dort 3,15 AT Sicherungen, das habe ich so übernommen und auch gleich noch 3 rote LEDs mit Vorwiderstand (2,2k) dort angeschlossen. So sieht man sofort, falls eine S icherung defekt ist. Die LED für die 40V ist im Vergleich sehr heller, dort wären wohl 4,7k als Vorwiderstand schöner.

Regler-Platine:

(Weil dort bei mir alles funktioniert, wollte die Kühlkörper nicht demontieren. Ich kann daher nicht genau sagen, welche Spannungsregler/Gleichrichter dort genau verwendet werden)

Die Regler-Platine von der Bestückungsseite: (Bild klicken für ein größeres Bild)


und von der Unterseite (gespiegelt!): (Bild klicken für ein größeres Bild)


Die Kleinspannungen vom Trafo kommen alle auf Stecker H an.
Sie werden dann auf dem Board mehr oder weniger gut gleichgerichtet und gehen über die verschiedenen Stecker wieder heraus.

5V:

Die 4dicken Dioden neben Stecker H und dort auf der Platinen-Unterseite funktionieren als Brückengleichrichter für die Erzeugung von +5V und -5V. 
Für die +5V glättet der 10000 MF Elko darunter. Dann geht es in den Spannungsregler unter dem großen linken Kühlblech.
Für die -5V macht gleiches der Elko unter dem 10000 MF. Der Spannungsregler dafür ist links am Rand ohne Kühlblech. Die erzeugten -5V werden aber nirgends im Weltron verwendet.

12V:

Der Brückengleichrichter befindet sich in den „gestapelten“ großen Kühlkörpern rechts. Der hochkant montierte 4700 MF ELKO ist glättet die Spannung danach etwas. Beide werden gleichzeitig auch für die 15V verwendet. Für die 12V geht es dann zu einen Spannungsregler unter dem linken einfachen Kühlblech..

15V:

Der Brückengleichrichter befindet sich in den „gestapelten“ großen Kühlkörpern rechts. Der hochkant montierte 4700 MF ELKO ist glättet die Spannung danach etwas. Beide werden gleichzeitig auch für die 12V verwendet. Die geregelten 15V für das Tastenfeld und die Münzsperre werden dann von dem integrierten Spannungsregler-IC ua723 erzeugt. Wegen des hohen Strombedarfs hängt an dessen Ausgang noch ein Leistungstransistor unter dem rechten doppelten Kühlblech..

Die weiteren Regler-Stecker und Ihre Belegung / Beschaltung:

Stecker I und J:

„Vorsicht 220V“: Der rechte Bereich der Platine unterhalb Stecker I und J ist normalerweise abgedeckt mit einer Kunststoffplatte auf der auch „Vorsicht 220V“ steht. Die 220V kommen hier auf Stecker „I“ an, und gehen als 220V auf Stecker „J“ dann zum Hopper, wenn der auszahlen soll. Ist Stecker „I“ nicht gesteckt, gehen auf dem Regler-Board keine 220V mehr um, d.h. dann kann man gefahrlos überall z.B. messen.

Links heraushängender 9-poliger Molex-Stecker:

Auf der Unterseite der Regler-Platine sind 7 Leitungen angelötet, die in einem Schlauch nach Links heraus gehen zu einem 9-poliger Molex-Stecker/-Kupplung.

5 davon transportieren die Spannungen für das Toplight (s. unten): grün=12V, rot=5V, schwarz=Masse, alle geregelt. Rot und schwarz gibt es doppelt.



Die zwei weiteren Kabel sind im Stecker orange und gelb, und gehen auf blau und gelb in der Kupplung. Blau und Gelb sind im schwarzen Schlauch nur miteinander verbunden!
Das hat folgenden Sinn: Die 5V für die Elektronik ist auf dem Regler-Board unterbrochen, sie geht auf orange und kommt dann über gelb wieder zurück. 
D.h. erst wenn der des Molex-Steckers gesteckt ist, bekommt die CPU-Platine Spannung.
Das sollte wahrscheinlich verhindern, dass das Warnlicht/Toplight versehentlich abgeschaltet wird, wenn vergessen wird, diesen Stecker zu stecken(?).

Das bedeutet: wenn man das CPU+Regler-Blech komplett ausbaut und in der Werkstatt auf dem Tisch zum Durchmessen in Betrieb nehmen möchte, muss man in der Molex-Buchse gelb und orange irgendwie verbinden, sonst bekommt die CPU-Platine keinen Strom.

Stecker R vom Regler zur CPU:

Vorsicht: die Adern sind gemischt = nicht 1:1 verdrahtet!
Z.B. geht die 5V-Versorgung beim Regler R auf Pin 14 heraus und bei der CPU D dann auf Pin 15 hinein usw.
D.h. man muss sich beim Abziehen unbedingt merken, welche Seite des kleinen Kabels auf der CPU in D steckt, und welche auf dem Regler in R.
Wenn man das falsch herum steckt, könnten Bauteile beschädigt werden durch Kurzschlüsse.

Die Pinbelegungen der Stecker R und D habe ich oben beschrieben bei "CPU-Platine-Stecker D"

Stecker K:

Das Kabel kommt von der Tastenfeld-Zwischenplatine oben im Gehäuse von Stecker G.

Es sind nur 3 Pins belegt: oben ist Masse, unten sind 5V. In der Mitte ist kommt das Signal „Taste wurde gedrückt“ von der Zwischenplatine, schaltet hier über einen Transistor die Leitung FREQCOMP am UA723 Spannungsregler kurz auf Masse und geht zur PIO.
Stecker L: 
Das Kabel geht zur Münzsperre.
Die PIO auf dem CPU-Board schaltet dazu über einen Transistor Masse auf den obersten Pin.
Der zweite Pin ist leer, der dritte von oben ist immer Masse, der Unterste immer 15V.

Display-Platinen:

Die rechte Platine wird vermutlich auch in Geräten verwendet, die nur ein Display haben. Die linke ist dem nur „zwischengeschaltet“. 

Die Ansteuerung erfolgt von der CPU-Platine Stecker F zu Stecker F auf der linken Display-Platine. Die Pin-Belegung ist gedreht/gespiegelt im Kabel. Durch die Nasen an den Buchsen kann man da aber nichts verdreht stecken.

Von der linken Platine geht Stecker S zu Stecker S auf der rechten Display-Platine. Vorsicht: Auf der rechten Platine wird die Nase der Kabelbuchse NICHT geführt, d.h. dort könnte man das Kabel versehentlich falsch herum stecken! 

Linke Display-Platine (Bild klicken für größeres Bild) mit Beschaltungs-Notizen:




Die 7-Segment-Anzeigen werden alle, wie lange bei Bergmann üblich, mit 4511-ICs angesteuert. Diese halten die Anzeige solange, bis von der CPU neue Daten kommen. Daher zeigen die nach dem Anschalten immer sinnvolle Ziffern an, auch wenn die CPU gestört ist und z.B. gar nicht läuft. Für jedes Segment ist ein 4511 zuständig.

Das 74138-IC auf der linken Platine dekodiert, welches Segment (dessen 4511-Enable-Pin) gerade von der CPU angesprochen werden soll. Für die 6 Anzeigen (3 links, 3 rechts) reicht ein 138. D eswegen ist der dafür auf der rechten Platine vorgesehene IC-Sockel nur mit einem Widerstand bestückt.

Über der linken Platine ist bei diversen dieser Weltron-Geräte eine kleine Lochraster-Platine zusätzlich angebracht mit je einem 74LS20, Transistor, Widerstand und Diode. Der Transistor schaltet ab, wenn eine „4“, „8“ oder „9“ auf dem ganz linken Segment erscheint. Dies diente wohl dazu, dass z.B. bei Fehler „444 444“ eine Meldeleitung, die durch mehrere solcher Geräte verlief, unterbrochen wurde um damit die Aufsicht anzufordern. „444 444“ bedeutet, dass der Hopper etwas ausgezahlt hat, ohne dass die CPU das veranlasst hat = aus Casino-Sicht ein ganz böser Fehler.
Beim Ausmustern der Geräte wurde die Meldeleitung an der kleinen Platine abgeschnitten.

Rechte Display-Platine (Bild klicken für größeres Bild) mit Beschaltungs-Notizen:




Auf der rechten Display-Platine befinden sich auch noch die 3 Tasten für Auszahlung, Korrektur und Spielstart mit den zugehörigen Lampen. Diese Lampen werden direkt von der PIO auf der CPU-Platine angesteuert, wie auch die Tasten von der Pio direkt ausgewertet.

Die verwendeten Tastenbirnen sind Mini-Glassockelbirnen z.B. OSRAM MINIWATT Anzeigelampen 12-15V 1W 2321 W2x4,6d

Rechts dort kommt auch noch Kabel P an von der Münzerkennung und Hopper-Kasse-Umschaltung unterhalb des Münzprüfers = von Stecker M. Beide Signale gehen/kommen über Kabel S und Kabel F direkt zur/von der PIO auf der CPU-Platine.

Mein Gerät war beim Vorbesitzer wohl länger erhöhter Feuchtigkeit ausgesetzt, dadurch waren einige Beinchen der7-Segment-Anzeigen durchgerostet und beim Bewegen der Platinen dann gebrochen. Die Anzeigen sind offensichtlich Rost-empfänglicher als alle anderen Bauteile im Gerät.

Tastenfeld



Das Tastenfeld an der Klappe wird über Stecker B und C von der CPU-Platine bedient. Die Kabel B und C gehen zunächst auf eine Zwischenplatine und dann zur großen Tastenplatine.

Bei der Ansteuerung der Lampen und Abfrage der Tasten wird etwas getrickst: 
Um jede Lampe beliebig an- oder auszuschalten und um jeden Taster abzufragen bräuchte man normalerweise für jede Taste/Lampe 2 Adern und entsprechend jede Menge Ein- und Ausgänge auf der CPU-Platine.
Bergmann verwendet dazu aber pro Tasten/Lampe nur eine Ader.
Im folgenden Bild ist die Schaltung für eine Taste/Lampe einmal dargestellt:


Die gelb markierten Teile sind für jede Taste einmal vorhanden.

Tastenfeld-Zwischenplatine (Bild klicken für größeres Bild) mit Schaltungsskizze des rechten Teils<: br>



Wie das genau funktioniert, hat sich mir noch nicht so ganz erschlossen. Es ist aber wohl so:

  • Wird eine Taste gedrückt, wird die Lampe an der Taste durch die zugehörige Transistorschaltung neben der Birne angeschaltet.
    Die Birne ist mit dem zugehörigen Widerstand auf der CPU-Platine in Reihe geschaltet. Sie erhält dadurch nur 12V.
    Die restlichen 3V liegen dann gegen Masse an der Tastenleitung zur CPU an und über den Widerstand auch an der Basis des Lampen-Transistors und die Lampe bleibt weiterhin an.

  • Auf der Zwischenplatine geht diese Spannung über die zugehörige Diode dort zu der kleinen Schaltung rechts. Die erzeugt daraus einen definiert kurzen High-Impuls. (Die LED auf der Zwischenplatine geht dann solange/kurz an.)

  • Der Impuls geht dann vom Zwischenplatinen-Stecker G zu Stecker K auf der Reglerplatine und schaltet dort über den „FreqComp“-Anschluss des ua723 die 15V-Spannung kurz aus.
    Gleichzeitig geht er zu einem Ein/Ausgang der PIO.

  • Die CPU erhält damit die Info „Taste wurde gedrückt“ von der PIO und fragt über den 74154 und die jeweiligen 74367 einmal alle Leitungen der Stecker B und C ab, ob dort irgendwo ein „High“ anliegt, und weiß dann, welche Taste genau gedrückt wurde.

  • Die Tastenlampe ist also aktiv an der Erzeugung des „Taste gedrückt“-Signals beteiligt. Daher wird ein Tastendruck auch nicht erkannt, wenn die zugehörige Birne defekt ist oder keinen Kontakt hat!

    Da einzelne Lampen nicht gezielt abgeschaltet werden können erfolgt das Rücksetzen bei „Korrektur“ über den „FreqComp“-Anschluss des ua723, indem diesmal die CPU/PIO dort durch Ausgabe eines High-Pegel die 15V der Tastenplatine (dazu etwas länger?) abschaltet.

    Die Spannung für die Taster auf dem Tastenfeld wird über die PIO nur angeschaltet, wenn noch freie Kredits auf dem Kredit-Zähler sind.
    Sind Kredits vorhanden, aber zu wenige für den gedrückten Einsatz, wird seitens der CPU/PIO kurz die Spannung 15V abgeschaltet und dadurch der Tastendruck nicht akzeptiert und das Lämpchen nicht dauerhaft angeschaltet.

    Die Tastenplatine ist mittels mehrerer Rändelschrauben unter den Tastern fixiert. Der Abstand muss überall stimmen: ist er zu groß, erreichen die Taster nicht die Kontaktfelder und funktionieren nicht. Ist er zu klein, sind Tasten ständig geschlossen.

    Die verwendeten Tastenbirnen sind Mini-Glassockelbirnen z.B. OSRAM MINIWATT Anzeigelampen 12-15V 1W 2321 W2x4,6d

    Münzaufzählung / Umschaltmagnet Hopper-Kasse

    Hat eine Münze den Münzprüfer durchlaufen, fällt sie durch eine Lichtschranke. Die kleine Platine daneben steuert die Lichtschranke. Das Münzsignal läuft dann von Stecker M zur rechten Displayplatine, von dort über S zur linken Displayplatine und von dort über F dann zum CPU-Board zur PIO.

    Der Umschaltmagnet Hopper-Kasse neben der Münzplatine wird von der PIO auf umgekehrtem Weg an oder ausgeschaltet: Die Leitung läuft von der PIO über F zum linken Display, über S zum rechten Display, schaltet dort bei High mit einem Transistor oben rechts in der Ecke den Strom für den Magneten an. Der Strom geht dann über die äußeren Pins von Stecker P zu M.



    Weiteres zur Umschaltung Hopper-Kasse s. im Folgenden bei "Hopper".

    Roulette-Kessel

    Die Platine habe bei mir noch nicht demontiert, daher kann ich die nicht näher beschreiben. 
    Der Stecker dorthin ist aber auf der CPU-Platine so belegt:



    D0 bis D3 ist vermutlich die Adresse der Lampe, die leuchten soll, A5 ist wohl die Select-Leitung(?).

    Die verwendeten Lämpchen sind Mini-Glassockelbirnen z.B. OSRAM MINIWATT Anzeigelampen 12-15V 1W 2321 W2x4,6d

    Spiele-Zähler / Hopper-Auswurfschalter

    Das Gerät hat 3 elektromechanische Spielezähler.
    Die Aufkleber hatten sich bei mir bereits gelöst, aber wenn ich das richtig sehe sind das von links nach rechts:  Anzahl Spiele - Ausgezahlte Münzen - Eingeworfene Münzen

    Die 3 Zähler werden direkt über die PIO gesteuert. Die 3 PIO-Ausgänge gehen über Stecker A auf der CPU an Stecker O auf der kleinen Platine neben den Zählern. Dort schalten sie mit 3 Transistoren den jeweiligen Zähler.
    Die Versorgung der Platine an Stecker N kommt vom Stecker L auf der Reglerplatine.

    Der Hopper-Auswurf-Schalter ist ebenfalls hier über N angeschlossen. Wenn eine Münze ausgeworfen wird, geht diese Leitung auf Masse, sonst ist sie offen. Über Stecker O geht das Signal dann zu Stecker A auf der CPU und dort zur PIO.

    Hopper

    In meinem Gerät war ein 2DM-Hopper verbaut. 

    Der Hopper wird über den „220V-Teil“ rechts auf der Reglerplatine angesteuert. Über Stecker I auf dem Regler kommen die 220V an. Wenn ausgeworfen werden soll, geht der „Hopper“-PIO-Ausgang auf HIGH und schaltet über die Elektronik unter den Steckern I und J die 220V auf Stecker J. Von dort geht das Kabel dann zu der Buchse unten beim Hopper.

    Die Hopperbuchse ist so belegt: (vom Hopper aus gesehen)


    Der Hopper hat keine Intelligenz, er wirft Münzen aus, solange 220V dort anliegen. 

    Jede Münze, die ausgeworfen wird, schließt kurz den Schalter am Hopper. Der Schalter schaltet dann Masse auf die Leitung zur PIO auf der CPU-Platine. Die CPU erkennt dann, das eine Münze ausgeworfen wurde und zählt die Kredits herunter und schaltet bei 0 den Hopper sofort wieder aus.

    Diese Leitung für die Münzzählung geht von der Hopper-Buchse zu Stecker N und dort dann über O zum Stecker A auf der CPU.

    Der Hopper hat auch keine Sensoren, um den Füllstand zu erkennen.
    Ein Leerlaufen wird daran erkannt, dass bei Auszahlung eine bestimmte Zeit lang keine Münze ausgegeben wurde. Dann gibt es den Fehler "222 222". Nach Gerät Aus und An kann man mit dem nicht ausgezahlten Restbetrag weiterspielen.

    Wenn man den Hopper manuelle befüllt, muss man dem Automaten mitteilen, dass er nun „voll“ ist. Sonst funktioniert die Hopper-oder-Kasse-Umschaltung nicht richtig und es würden erstmal weiter Münzen in den Hopper geleitet und der Hopper eventuell überlaufen.

    Einen für die CPU „vollen“ Hopper erkennt man daran, dass eingeworfene Münzen unten in die Kassenschublade fallen statt in den Hopper.
    Wurden danach dann Münzen ausgezahlt, merkt sich die CPU die Anzahl und leitet genauso viele Münzen bei den nächsten Einwürfen zunächst wieder in den Hopper.

    Hopper auf "voll" setzen:
    - rechte Taste auf der CPU-Platine drücken (die Zähler gehen aus)
    - irgendeine Taste auf dem Spielfeld drücken (Auszahlung- und Start-Tastenlampen gehen an)
    - Auszahlung drücken (Korrektur-Lampe geht an)
    - Korrektur drücken
    - Start drücken
    - Linke Reset-Taste auf der CPU-Platine drücken

    Auch ein Akkutausch (oder wenn Akku ganz leer) löscht alle Zähler und Speicher und setzt damit auch den Hopper auf "voll".

    Leider kann der Original-Hopper ohne große mechanische Umbauten keine sehr viel kleineren Münzen ohne Probleme auswerfen. Bei den von mir gewünschten 20cent-Münzen werden häufig 2 Münzen in einem „Fach“ der Hopperscheibe eingefangen und verkanten dann beim Hochdrehen der Scheibe oben gegen das Gehäuse und blockieren den Hopper und/oder könnten ihn dort beschädigen. Und eine andere besser passende Hopperscheibe wird man für so ein altes und spezielles Gerät wohl nicht mehr erhalten.

    ich habe deswegen den Hopper ausgetauscht:

    Hopper-Austausch z.B.

    Mein Gerät sollte 20cen-Münzen auswerfen statt der 2DM, die der Original-Hopper leider nicht ohne Blockade auswerfen kann.

    Einen 20cent-tauglichen Cube-Hopper hatte ich noch liegen. Der ist ebenfalls „doof“, auch der wirft Münzen aus solange Strom anliegt. Er benötigt laut Datenblatt 12V oder 24V Gleichspannung als Versorgung. Ein passendes externes 18V-Netzteil von einem alten PC-Drucker lag hier auch noch im Lager, damit läuft der Hopper prima.
    Er schaltet bei Münzauswurf eine Signalleitung kurz auf Masse, das passte dann auch schon einmal.

    Ich hatte dann zunächst erwogen, diesen Hopper mit seinem neuen Netzteil über den 220V-Anschluß der Hopper-Buchse ansteuern zu lassen, habe das dann aber aus folgenden Gründen verworfen:
    - Beim Anschalten der 220V des Netzteils fließen ev. kurz höhere Ströme, die könnten die Schaltung auf dem Regler beschädigen
    - Die 220V auf dem Regler-Board waren mir grundsätzlich sehr unsympathisch, weil gefährlich und ich wollte die gerne weglassen, die sind dort ja nur für den Hopper nötig
    - Und letztlich musste ich dann auch feststellen, dass die Ansteuerung des original-Hoppers sowieso defekt war, d.h. es wurden keine 220V dort durchgeschaltet.

    Die Alternative ist, den neuen Hopper über ein Relay von der PIO anschalten zu lassen. Um ein Relay direkt zu schalten ist der Ausgang der PIO vermutlich zu schwach und könnte beschädigt werden. Ich hatte da noch diese günstigen „Arduino Relais-Module“ liegen und habe davon eines genommen, die haben am Eingang einen Optokoppler. Da das Modul über Masse anschaltet, von der PIO aber bei „AN“ 5V kommen, musste das Signal vorher noch über einen ULN2003A invertiert werden.
    Schaltungskizze:


    Wichtig: Die Masse des externen Netzteils muss zwingend mit der Masse des Weltron-Netzteils verbunden werden, sonst gibt es Probleme!

    Um diese Konstruktion nun an den Automaten anzuschließen sind 4 Leitungen erforderlich:
    - 5V für das Anschalt-Relais
    - Masse
    - PIO-Hopper-AN-Signal
    - PIO-Münze-ausgeworfen-Eingang vom Hopper-Schalter

    Die ersten 3 kann man auf dem Reglerboard abgreifen. Die Hopper-Schalter-Leitung habe ich direkt unten an der alten Hopper-Buchse mit der Schalter-Leitung verbunden und dann durch den Kabelkanal nach oben zu den ersten 3 Leitungen geführt.



    Damit man den neuen Hopper bei Bedarf komplett herausnehmen kann, sind in allen Leitungen zum Hopper jeweils Stecker und Buchsen vorgesehen.
    Mein Hopper ist auf einer Kunststoffplatte befestigt mit den Maßen der alten Hopper-Bodenplatte und rastet damit in die vorhandenen Schienen ein.
    Das sieht dann alles z.B. so aus:



    (Das Netzteil ist an der Rückwand befestigt und mit eigenem Stecker-Kupplung zum Hopper verbunden. Die Relaiplatine ist hier nicht sichtbar an der hinteren Seite des Hoppers montiert. In die 4 neuen Adern, die von oben aus dem Kabelkanal kommen, wurde noch nachträglich ein Zwischenkabel zwischengesteckt, dass dort nur die 5V abzweigt für die Beleuchtzung der Auszahlschale.)

    Auszahlschalen-Beleuchtung nachrüsten

    Eine Beleuchtung der Auszahlschale ist im Original nicht vorgesehen.

    Es gibt zur Auszahlschale zwei Öffnungen: Bei der linken saß wohl einmal ein 12cm-Lüfter, über die mittlere fallen die ausgezahlten Münzen in die Schale. Dort kann man jeweils eine weiße LED platzieren. Die sind bei mir über einen Widerstand mit an die 5V angeschlossen, die ich zum „neuen“ Hopper geführt habe.

    Türschalter

    Ein Türschalter war bei mir zwar unten vorhanden, die Kabel dorthin waren aber nirgends im Gerät angeschlossen. Eventuell war das ehemals gekoppelt mit dem „Aufsicht“-Toplight(?)

    Bei mir sind dort diese Adern angelötet:
    - gelb und schwarz: Schalter verbindet beide wenn Klappe offen. Geht auf einen freihängenden Stecker aben links im Gehäuse.
    - blau und blau: sind im querliegenden Kabelkanal abgeschnitten

    „Aufsicht“-Toplight:

    Das Aufsicht-Toplight ist fest auf das Gerät aufgeschraubt. Es war bei mir nicht mehr angeschlossen:

    Dort waren original 4 große 12V/3W Birnen in E14-Fassungen montiert. 
    2 wurden vormals versorgt über grün und schwarz von einem nicht genutzten / frei hängenden Stecker/Kabel oben links im Gehäuse.
    Die 2 anderen sind angeschlossen an grün-gelb und schwarz, die Kabel sind aber abgeschnitten und liegen unten tot im Kabelkanal.

    Vermutlich gab es zur Ansteuerung einmal eine Platine bei/unter dem Taster „Aufsicht“, wo dieses Kabel steckte, mit vielleicht weiterer Elektronik. Klebereste deuten bei mir jedenfalls darauf hin, dass dort einmal etwas befestigt war. Die notwendige Spannungsversorgung lieferte vermutlich ein weiteres oben ungenutzt hängendes Stecker/Kabel mit rot, schwarz und grün (5V, Masse, 12V).

    Um zumindest mit dem "Aufsicht"-Taster links oben das Toplight an- oder ausschalten zu können:

    Die Lampen im Toplight habe ich ersetzt durch eine weiße 12V-LED-Leiste mit 10 LEDs, die kann man direkt an der schwarz und grün betreiben. Die beleuchten das flächiger und werden auch nicht heiß wie die Originalbirnen.

    Dann habe ich mir noch eine Platine gebastelt, auf der der Taster „Aufsicht“ dann einen Schalter drückt für Toplight-AN/AUS und daneben dann die Taste auch gleich beleuchtet mit einer weißen LED mit Vorwiderstand 1k an 5V (rot und schwarz). Der Widerstand ist eigentlich zu groß für die LED, die Helligkeit passt so aber besser zu den anderen Tastenlampen.

    Schlösser

    Das Gerät ist mit 5 Schlössern gesichert: 3 für die Klappe vorne, 2 für die Kassenschublade unten.
    Es handelt sich dabei um die damals Bergmann-üblichen "Druckzylinderschlösser".

    Bei mir waren die ziemlich schwergängig, also habe ich die mit Graphitpulver wieder gängig gemacht. Allerdings habe nicht bedacht, dass die Schlösser nach innen hin eine kleine Öffnung haben. Dadurch hat sich der Graphitstaub beim Einblasen schön überall unten im Gerät verteilt und war nur schwer wieder zu entfernen. 
    Deshalb : Schlösser innen abkleben bevor man Graphit von Außen einbläst!

    Fehlermeldungen

    Erkannte Fehler:

    Erkannte Fehler werden grundsätzlich als blinkende Ziffer über alle Displays angezeigt: 

    111 111: Fehler beim Münzeinwurf. Wann genau der auftritt ist mir unklar: Wenn eine Münze eingeworfen wird und trotz Münzsperre durchfällt und die Lichtschranke unterbricht, wird sie nur nicht gezählt, d.h. dann gibt es den Fehler nicht.
    Nach dem Auftreten des Fehlers war bei mir immer mehrfach Reset oder Aus/An notwendig, bis das Gerät wieder Münzen aufgezählt hat.

    222 222 : Der Hopper ist leergelaufen bei der Auszahlung. Nach Reset oder Aus/An kann man mit dem Restbetrag weiterspielen.

    444 444: Fehler beim Hopper: es wurde eine Münze ausgeworfen, ohne dass der Automat dies veranlasst hat. Reset oder Aus/An löscht den Fehler.

    Weitere Fehlerziffern kenne ich noch nicht.
    Wohl von dem Casino, wo das Gerät vormals stand, wurde aber auf der linken Display-Platine eine kleine Zusatzschaltung eingebaut, die bei den Ziffern 4xx, 8xx oder 9xx auf dem Gewinn-Display eine Meldeleitung unterbricht. D.h. eventuell gibt es einen dieser Fehlercodes noch zusätzlich.

    Sonstige Fehler:

    Eine Einsatz-Taste reagiert nicht:
  • Ev. ist der Abstand zur Tastenplatine zu groß, so dass der Taster die nicht berührt.
  • Die Birne dieser Taste ist defekt oder korrodiert/hat keinen Kontakt zur Platine.


  • Bei großen Beträgen (größer 200 Kredits) zahlt das Gerät bis zur nächsten 100er aus, bleibt dann aber mit dem 100er-Restbetrag blinkend stehen:
    Z.B. bei einem Kredit von 588 werden nur 88 ausgezahlt und die restlichen 500 blinken.

    Die Funktion „Leerzahlen des Hopper vermeiden“ ist angeschaltet. (Funktion ausschalten: DIP-Schalter 5 auf ON stellen und Reset-Taste.)
    Mit Reset oder Gerät aus/an kann man dann mit dem Restbetrag weiterspielen.

    Nach dem Anschalten gehen die Displays an, die Münzsperre schaltet aber nicht frei / klackt nicht:
  • Die recht einfache Reset-Schaltung des Geräts ist bei mir nicht sehr zuverlässig. Oft muss ich den Automaten noch einmal aus- und anschalten, damit er startet.
  • Die CPU ist gestört oder läuft gar nicht, z.B. durch einen ausgelaufenen Akku. Dadurch können Bauteile der Takt- oder Reset-Schaltung beschädigt sein, s. oben bei CPU-Platine. Bei mir waren dadurch zusätzlich auch noch die RAMs defekt.
    Irgendwelche Anzeigen auf den Displays oder leuchtende Tastenlampen rechts oben sind bei gestörter CPU zufällig und bedeuten nichts!


  • Verkabelungsplan

    Hier meine Übersicht-Skizze, welche Kabel im Gerät wohin laufen:



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